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Artikel: Aufbau und Funktion der drei Hautschichten

Aufbau und Funktion der drei Hautschichten

Aufbau und Funktion der drei Hautschichten

Ein paar Fakten über die Haut

Dass unsere Haut das größte Körperorgan ist, ist ein ziemlich bekannter Fakt. Sie enthält unzählige Rezeptoren zur Sinneswahrnehmung und ist somit auch unser größtes Sinnesorgan. Gemessen daran, wie groß und wichtig sie als Organ ist, leuchtet es ein, sie gut und regelmäßig zu pflegen. Die Haut mag zwar viel Fläche bieten, ist aber nur wenige Millimeter dick. Diese wenigen Millimeter haben es jedoch in sich, da sie mehrere sehr komplexe Systeme beinhalten.

Die Haut teilt sich auf in drei Schichten: Die obere Epidermis (auch Oberhaut genannt), die in der Mitte liegende Dermis (Lederhaut) und schließlich unten die Subkutis (Unterhaut). Diese drei Hauptschichten lassen sich teilweise selbst noch in weitere Schichten unterteilen.

Unsere Haut kommt ungemein vielen Funktionen nach. Sie ist unsere erste Schutzbarriere gegen Krankheitserreger. Sie schützt uns darüber hinaus vor UV-Strahlung durch die Bildung von Melanin. Da der Eigenschutz der Haut dagegen aber meist nicht besonders lange hält, sollte man für längere Aufenthalte in Sonnenlicht immer einen Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 50 auftragen. Die Haut unterstützt außerdem unser Immunsystem. Zudem reguliert sie ihren eigenen Feuchtigkeitshaushalt sowie die Körpertemperatur. Über Schweiß kann der Körper gekühlt werden, während das Fettgewebe isoliert. Dem Fettgewebe der Haut kommt noch eine weitere Funktion zu, denn es polstert und schützt so tieferliegende Organe, Muskeln, Knochen u.ä. beispielsweise vor Stößen.

In der Haut wird Vitamin D produziert. Generell verstoffwechselt die Haut viele Vitamine. Die fettlöslichen Vitamine kann sie ebenso wie Feuchtigkeit auch in tieferen Schichten speichern. Wasserlösliche Vitamine indes müssen kontinuierlich zugeführt werden. Einen Überblick über Vitamine und ihre Wirkung auf unsere Haut findest Du in unserem Vitamin-Guide.

Die Schutzfunktion der Haut

Gehen wir nun genauer auf die verschiedenen Weisen ein, in welchen uns die Haut schützt. Wie eingangs schon erwähnt, schützt sie uns vor Krankheitserregern wie Viren und Bakterien durch den Säureschutzmantel. Dieser ist eine hauchdünne Schicht noch über der obersten Schicht der Epidermis, welche wir uns im nächsten Abschnitt näher ansehen.

Außerdem schützt die Haut uns vor zu extremen Temperaturen, Wasserverlust und UV-Strahlung. Dazu hat sie unterschiedliche Mechanismen. Vor UV-Strahlung schützt sie, indem sie bei Sonneneinstrahlung Melanin bildet. Dadurch färbt sich die Haut dunkler und wird widerstandsfähiger gegen UVB-Strahlung. Wasserverlust verhindert sie durch die Hautbarriere, welche die Haut abdichtet und Feuchtigkeit daran hindert, nach außen zu diffundieren. Um die Temperatur zu regulieren, kann die Haut sich entweder bei Hitze durch Schweiß kühlen oder durch ein cleveres Anpassen der Blutzirkulation Energie sparen und sich warm halten.

Die Haut bildet auch eine wichtige Barriere gegen andere Einwirkungen von außen. Sie schützt tiefer liegendes Gewebe vor Schäden durch Stöße u.ä., indem die unteren Hautschichten den Aufprall abfedern. Entstehen dabei trotzdem Schäden in Form von Abschürfungen oder Verbrennungen, nimmt die äußerste Hautschicht diese auf sich. Zum Glück hat unsere Haut auch eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit. Sie kann sehr schnell heilen. Mit dem wundheilenden Wirkstoff Panthenol kannst Du diese Heilung noch beschleunigen. Die meisten Wunden sind so oberflächlich, dass sie nahtlos heilen. Nur wenn die unterste Schicht der Epidermis, die Basalschicht, oder die darunter liegende Hautschicht Dermis betroffen sind, entstehen Narben.

Eine oft unterschätzte Schutzfunktion unserer Haut ist übrigens auch die Bildung von Hornhaut. Die Haut registriert, wenn sie durch viel Reibung an bestimmten Stellen mehr beansprucht wird. Sie reagiert darauf, indem sie dort mehr Hornzellen anlagert, um einen zusätzlichen Reibungsschutz zu bieten. Auch wenn der Anblick von Hornhaut uns oft stört, ist es im Grunde eine nette Geste unserer Haut.

Die oberste Hautschicht (Epidermis)

Die Epidermis ist die obere der drei Hautschichten. Sie wird daher auch Oberhaut genannt. Sie hat hauptsächlich eine schützende Funktion. Dabei ist die Epidermis übrigens nur 0,1mm dick. Im Bereich um die  Augen beträgt ihre Dicke sogar nur die Hälfte davon, während sie an stark beanspruchten Stellen wie den Fußsohlen zwischen einem und fünf Millimetern Dicke aufweisen kann.

Man unterteilt die Epidermis wiederum in fünf Schichten. Von unten nach oben heißen diese:

Basalschicht (Stratum basale)

Stachelzellschicht (Stratum spinosum)

Körnerzellenschicht (Stratum granulosum)

Glanzschicht (Stratum lucidium)

Hornschicht (Stratum corneum).

Integral an der Epidermis sind die Hornzellen, oder auch Korneozyten. In der Basalschicht werden neue Zellen gebildet. In einem Zeitraum von etwa 28 Tagen durchwandern diese die einzelnen Schichten der Epidermis und verhornen dabei, bis sie schließlich außen auf der Hornschicht ankommen. Diese alten Hornzellen erfüllen wichtige Funktionen und dienen ebenfalls dem Schutz der Haut. Man sollte sie trotzdem regelmäßig durch Peelings ablösen und mit einem Cleanser abwaschen, um den natürlichen Prozess der Haut zu unterstützen und Platz für einen neuen Schwung Hornzellen zu machen. Ebenso ist es sinnvoll, mit geeigneten Pflegeprodukten die Neubildung der Zellen in der Basalschicht anzukurbeln. Dadurch regeneriert sich die Haut nämlich.

Auf der Hornschicht lagern sich zwischen den Hornzellen unsere hauteigenen Lipide an. Zusammen ergibt dies die Hautbarriere. Noch weiter oben findet sich dann eine Emulsion aus Schweiß und Talg – der Säureschutzmantel, oder auch Hydrolipidfilm.

Davon abgesehen finden sich in der Oberhaut Immunzellen und Zellen zur Wahrnehmung von Reizen. In der Basalschicht sind die Melanozyten beheimatet, welche das hautfärbende Pigment Melanin bilden. Daher findet in der Epidermis auch die Pigmentbildung statt.

Die mittlere Hautschicht (Dermis)

Die Dermis wird auch als Lederhaut bezeichnet. Sie lässt sich in zwei weitere Schichten unterteilen: Die obere Papillarschicht (Stratum papillare) und die untere Netzschicht (Stratum reticulare). Erstere ist die Verbindung zur Epidermis. Die Papillarschicht bildet Zapfen, mit der sie sozusagen in die untere Schicht der Epidermis hineinragt. Darüber findet zwischen Epidermis und Dermis ein reger Transport von Nährstoffen statt. Die Netzschicht indes bildet einen fließenden Übergang zur dritten Hautschicht, der Subkutis.

Generell werden durch die Dermis viele Stoffe transportiert; Talg, Schweiß, Nährstoffe und Abfallprodukte werden jeweils entweder an die Oberfläche oder tiefer in die Haut gebracht.

Die Dermis ist besonders vielseitig, was man auch an der Vielzahl von Zellen, Drüsen, Gewebearten und Gefäßen ablesen kann, die durch sie hindurchlaufen. Sie beinhaltet Blut- und Lymphgefäße, Nervenzellen und -fasern, Talg- und Schweißdrüsen, Immunzellen, Haarwurzeln, Rezeptoren zur Sinneswahrnehmung und Bindegewebe. Letzteres sorgt für die Elastizität der Haut und wirkt polsternd. Das Bindegewebe macht einen großen Teil der Dermis aus. Dort befinden sich die Kollagen- und Elastinfasern. Dazwischen lagert sich Hyaluronsäure an. Kollagen und Elastin sind zwei Komponenten der Haut, welche ihre Elastizität gewährleisten. Mit steigendem Alter werden sie allerdings abgebaut, weswegen sich die Hautalterung an der Dermis am meisten bemerkbar macht. Um dem entgegenzuwirken, hilft eine Slow-Aging-Pflege, welche Retinol, Vitamin C und Peptide beinhaltet.

Die untere Hautschicht (Subkutis)

Die unterste Hautschicht Subkutis wird auch Unterhaut genannt. Vom Aufbau her ist sie weit weniger komplex als die Dermis. Hauptsächlich besteht sie aus Binde- und Fettgewebe. Letzteres wirkt wärmeisolierend und hilft der Haut, Energie zu speichern. Außerdem werden hier Fette gespeichert, auf welche der Körper dann bei Bedarf wieder zugreifen kann. Neben der Wärmeisolation polstert die Subkutis auch Knochen, Muskeln, Gelenke und innere Organe gegen Stöße und Aufpralle. Durch ihren Fettanteil variiert die Ausprägung der Subkutis entsprechend des Körpergewichts. Ihre Dicke ist aber auch vom Geschlecht abhängig und davon, an welcher Körperstelle sie gemessen wird.

Neben Fettzellen finden sich auch in der Subkutis Blut- und Lymphgefäße, Kollagen sowie ein dichtes Netz an Nerven. Auch Schweißdrüsen und Haarwurzeln können bis in die Subkutis reichen.

Hautanhangsgebilde

Zu guter Letzt wollen wir noch eine Kategorie erwähnen, die nicht vergessen gehen sollte: Die Hautanhangsgebilde. Einige von ihnen haben wir im Laufe des Textes schon genannt wie die Talg- und Schweißdrüsen, welche die Bestandteile des Säureschutzmantels liefern. Dieser sowie die Hautbarriere tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Haut nicht austrocknet. Gerade wenn es wärmer wird, sind die Schweißdrüsen natürlich zur Regulation der Körpertemperatur besonders wichtig. Eine spezielle Form der Schweißdrüsen sind übrigens die Duftdrüsen, welche sich z.B. unter den Achseln befinden. Nägel und Haare zählen auch zu den Hautanhangsgebilden. Sie bilden sich aus Hornschuppen.

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